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The Grove
There and back again

     

Alltag


Ich schau's mir aber immer wieder gerne an. Beardyman hat eine unglaubliche Kontrolle über seine Stimme.

Der gemeine Deutsche, insbesondere der Rheinländer, denkt an diesem Tag und zu dieser Stunde an Karneval, bzw. Fastnacht. Der gemeine Engländer hingegen erinnert sich an das Ende des "Großen Krieges" vor 87 Jahren und je nach chauvinistischer Veranlagung spricht er von Helden (War Heroes) oder Gefallenen. Ich bin heute um 11 Uhr in der Student Union, dem hiesigen Studentenwerk mit Mensa und Läden, in eine Schweigeminute geraten. Genauergesagt zwei Schweigeminuten. Ich wollte eigentlich schreiben, daß dies die längsten zwei Minuten meines Lebens waren - man steht nur herum, weiß nicht wohin man schweigend schauen soll und ist sich der Lächerlichkeit des Anblickes durchaus bewußt - aber sie waren erstaunlich schnell vorbei. Glücklicherweise wurden der Opfer gedacht und keine Helden verehrt. Johanna nimmt morgen mit ihrem Chor an einer Feierlichkeit in der Town Hall teil. Sie singen "The Spirit of England" von Elgar, der vor alle durch pompöse Musik wie "Pomop and Circumstance" bekannt ist. Der Text dieses Stückes ist voll von solch zweifelhaften Dingen wie der Bezeichnung Deutschlands als dem Vampir Europas und der Verehrung der jungen Helden, die heldenhaft ihr junges Leben geopfert haben. Ich gebe zu, daß man diesen Text auch historisch betrachten und in Bezug auf seine Zeit lesen muß, was die Veranstalter und Aufführenden bestimmt auch beabsichtigt hatten. Aber ich unterstelle vielen, die diese Tage mit Mohnblumen im Knopfloch gedenken, ein gewisses Maß an Nationalchauvinismus.

Muß man sich als Deutscher schämen, daß wir uns heute nicht erinnern sondern lieber betrinken?

...und wer muss denn noch zum Baumarkt gehen, wenn es das hier gibt! Dort habe ich nach einer Odyssee durch die örtlichen Fachgeschäfte ("Versuchen Sie es doch bei Eisen-Karl... oder bei Obi" :-) dann das Ersatzteil für unsere Dusche bestellt.

Wenn das jetzt nur noch alles richtig ankommt und passt, dann muss ich bald gar nicht mehr aus dem Haus!

Wenn man bei Rot über die Ampel fährt, und nicht von einem Auto plattgefahren wird, hat man saumäßig Glück. Wenn man bei Rot über die Ampel fährt, weil gerade niemand kommt, und man wird nicht von der Polizei angehalten, hat man auch noch Glück. Wenn man bei Rot über die Ampel fährt und sich dabei erwischen läßt, hat man etwas falsch gemacht. Wenn man allerdings bei Rot über die Ampel fährt, weil man gerade an etwas völlig anderes als den Verkehr um sich herum denkt, und dann auch noch von der Polizei angehalten wird...

Der Alptaum eines jeden Radfahrers: Ein Polizeiwagen mit blinkendem Blaulicht fährt langsam neben mir her.

Polizistin: "Do you realise that you just ran a red light?"
Ich: "I did WHAT????"

So viel ehrliche Bestürzung kann kein Mensch spielen und sie ließen mich mit der Ermahnung ich solle doch in Zukunft besser aufpassen weiterfahren. Wenn es wenigstens tiefschürfende Gedanken gewesen wären, die ich gewälzt habe. So war ich nach zehn Stunden an der Uni nur völlig groggy und verfluchte den Berg, der nicht enden wollte. Was Radfahrer am Berge am Ende eines langen Tages eben so denken.

Bin ich jetzt ein Verkehrssünder?

Zumindest ICH bin wieder zuhause und der Alltag hat mich wieder.

Heute im Spiegel.

Die BBC dazu.

Beeston ist im ärmeren und etwas heruntergekommenen Süden der Stadt, Burley hier um die Ecke. Ich kenne die Moschee, die evakuiert worden ist, bin schon auf dem Weg zum Bahnhof daran vorbeigefahren.

Update gegen 19:00 MESZ

Jetzt werden wir ja sehen, wer hier noch ab und zu mal vorbeischaut...

Ich habe ein paar sehr hektische Monate hinter mir und noch mehr davon vor mir. Arbeit, Arbeit, Arbeit, halbe Wochen an der Beamline, ganze Wochen auf Tagungen... Johanna hat Arbeit als Vertretungslehrerin bis Mitte Juli. Zur Zeit ist Opa Theo da und kümmert sich um Frieder, ab nächster Woche verbringt Frieder dann aber mehr Zeit bei Maureen, unserer sehr flexiblen Tagesmutti. Vielleicht brauchen wir doch ein Au-Pair?

Das nur kurz als Erklärung für das lange Schweigen. Photos sind immer noch nicht gescannt.

Zwei interessante links:

1) Ein kurzer Nachtrag zu unseren Osterferien. Im Juli veranstaltet unser Department eine Three-Peaks-Challenge als Fund-Raiser für den Sally-McGill-Memorial-Fund. Sally ist im Dezember letzten Jahres dem Tsunami in Thailand zum Opfer gefallen und das Department gedenkt ihrer indem es einen Fond einrichtet. Ich überlege, ob ich mitwandern soll, aber 40 km sind schon eine ganze Menge. Die Höhenmeter sind nicht so schlimm... Schaut euch die Photos auf der verlinkten Seite an. So hätte es an Ostern aussehen sollen.

2) Ich bin letztens auf das BildBlog gestoßen. Amüsante Lektüre für jeden Tag.

Hier ist die Lösung: der Slugbot (Gefunden über Heise.de).

Heute morgen um fünf wurde ich wach: Stimmen auf der Straße, Fahrzeuge, Blaulicht.
Im Halbschlaf mitbekommen: Mülltonne verkohlt, der Zeitungsausträger hat das gesehen.
Plötzlich war ich wach: haben wir nicht gestern abend gegrillt? Und hat der Nachbar nicht ganz stolz seinen Grill gezeigt und gesagt: wenn die Asche raus ist, ist der wieder ganz prima, da bleibt nichts hängen, man muss die Glutschale nicht sauber machen?
Wo hat der eigentlich die Asche hin getan?

Eben nachgesehn: tatsächlich, wir brauchen eine neue Tonne. Da standen nur noch die Räder und die Achse dazwischen.

Seit ein paar Wochen bekommen wir unsere Milch morgens direkt vor die Tür geliefert. Zwischen 3 und 4 Uhr morgens kommt der Milchmann, nimmt die leeren Flaschen mit und läßt die neue Milch da. Cool!

Die Milch ist nicht Öko, kommt aber in Pfandflaschen. Alle andere Milch im Supermarkt kommt im Tetrapack oder in der Plastikflasche, selbst die Biomilch. Die Glasflaschen sind so hübsch, daß man die Milch gar nicht umfüllen muß, sondern sie direkt auf den Tisch stellen kann.

Zur Zeit nehmen wir 12 pints pro Woche. Im Sommer werden wir dann wohl ein bißchen mehr brauchen...

 

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