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The Grove
There and back again

     

Unterhaltung

Johanna liest dieses Blog sowieso nicht.

Die Camerataschen von Crumpler sind stylish. Die Rucksäcke sind auch nicht schlecht, und ich mußte mich gerade sehr zurückhalten, um nicht noch ein paar Taschen für mich zu kaufen.

...der davon erfährt: Die Wise Guys bringen am 15.2.2008 eine neue CD heraus.

Ein paar der neuen Stücke kursieren ja schon als Videos von Live-Auftritten bei YouTube:







Fazit bisher: Gewohnte Wise-Guys-Qualität, witzig, geistreich, musikalisch top. Aber während selbst Die Ärzte sich musikalisch weiterentwickeln können, scheinen die Wise Guys zu stagnieren. Andererseits sollte ich nicht von drei Stücken auf die Qualität der ganzen CD schließen, wegen der wissenschaftlichen Methode...

Ich bin jedenfalls auf den Rest gepannt.

...die Frage: "Der "Spiegel" hat bei seiner Suche nach einem neuen Chef einen Korb bekommen. Ist das Magazin beschädigt?"

Die möglichen Antworten:

29.9 % Nein, so etwas kommt eben vor.

30.4 % Ja, wichtige Personalien werden nicht öffentlich verhandelt.

39.7 % "Spiegel"? Wer liest denn sowas?

(Daten von 15:00)

Wie immer läßt diese Frage des Tages einen interessanten Blick auf den typischen online-taz-Leser zu.

Die Etappen des Herrn Seume auf seiner Reise nach von Leipzig nach Syrakus, so wie er sie in seinem Buch benannt hat (Originalschreibweise, die heutige Schreibweise habe ich versucht zu ergänzen).
Das sind die Orte, die Seume nennt, nicht aber zwangsläufig diejenigen, in denen er auch die Nacht verbringt.
Die Route von Grimma (östlich von Leipzig) nach Syrakus: (bis Graz auch #1490153, bis Triest auch #1490745)
  • Grimma
  • Altmügeln
  • Meißen
  • Dresden (9. Dezember 1801)
  • Pirna
  • Peterswald (Petrovice u Chabařovic, heutiges Tschechien)
  • Außig (Ústí nad Labem = Aussig)
  • Lowositz = Lovosice (Lobositz)
  • Leutmeritz = Litoměřice (Leitmeritz) (an der Elbe, Mündung der Eger)
  • Budin ( Budyně nad Ohří = Budin an der Eger)
  • Prag
  • Kolin = Kolín
  • Czaßlau = Čáslav (Czaslau)
  • Deutschbrot = Havlíčkův Brod (Deutschbrod)
  • Iglau = Jihlava
  • Stannern = Stonařov
  • Znaym = Znojmo (Znaim)
  • Stockerau in Österreich
  • Wien (Ankunft 25.12.1801, Weiterreise 10.01.1802)
  • Günselsdorf
  • Neustadt
  • Neukirchen
  • Schottwien
  • Mürzzuschlag
  • Krieglach
  • Mürzhofen
  • Brüg (=Brück)
  • Neukirchen
  • Röthelstein
  • Gräz=Graz (Ankunft 13.01.1802, ein paar Tage Aufenthalt)
  • Ehrenhausen
  • Mahrburg = Maribor (Marburg) im heutigen Slowenien
  • Gannewitz (?)
  • Cilly = Celje (Cilli)
  • Franz (?)
  • Sankt Oswald = Ožbalt? (liegt eigentlich an der Drava, Umweg?)
  • Popetsch (?)
  • Laybach = Ljubljana (auch hier ein paar Tage Aufenthalt, ohne das Seume genauer auf das Datum der Ankunft oder Weiterreise eingeht)
  • Oberlaybach = Vrhnika (Oberlaibach)
  • Loitsch = Logatec
  • Planina
  • Adlersberg = Postojna (Adelsberg)
  • Prewald (?): laut Seume 5 Meilen vor Triest. Er verwendet die sächsische Meile von ca. 9 km, d.h. ca. 45km - diese Strecke hat er an einem Tag bewältigt! Nach dieser Entfernungsangabe kann Prewald also nicht so weit weg sein von Postojna, ich kann aber keinen passenden Ort finden.
  • Sessana = Sežana
  • Triest (Ankunft 23.01.1802)
  • Görz ("sechs ziemlich starke Meilen von Triest") = Gorizia
  • Gradisca = Gradisca d’Isonzo
  • Palma Nuova = Palmanova
  • Udine (29.01.1802, Geburtstag Seumes, sieben Meilen von Görz, Übernachtung)
  • Codroipo
  • Überquerung des Fluß Tagliamento
  • Valvasone
  • Pordenone
  • Conegliano
  • Treviso, ab hier zum ersten Mal Weiterreise per Wagen
  • Mestre, von dort weiter per Boot
  • Venedig, Ankunft am 03.02.1802
  • Padua (Padova)
  • Montselice
  • über die Etsch (Adige)
  • Rovigo
  • auf dem Po per Boot bis Ponte di Lagoscuro (Pontelagoscuro)
  • Ferrara
  • über den italienischen Rhein (Fiume Reno)
  • Malalbergho (Malalbergo)
  • Bologna
  • Imola
  • Faenza
  • Forli
  • Brücke über den Savio
  • Cesena
  • Savignano (Savignano sul Rubicone)
  • Rimini
  • Cattolica
  • Pesaro
  • Fano
  • Überquerung des Metaurus
  • Sinigaglia (Senigallia)
  • Ancona
  • Loretto (Loreto)

Wird fortgesetzt...

Jetzt weiß ich endlich, was da die ganze Zeit versucht, meine Aufmerksamkeit zu erregen, wenn ich das neue Ärzte-Album "Jazz ist anders" höre: So ein Gefühl, als wenn Frieder mir am Ärmel zupft während ich mit jemand anderem rede.

Daß Bela, Farin und Rod nicht mehr so punkig klingen wie auf den letzten Platten, hatten wir ja schon festgestellt und es begrüßt, daß sie sich musikalisch weiterentwickeln. Als ich aber eben gerade den ersten Titel "Himmelblau" hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, oder besser: den Ohren. Das klingt ja wie U2. Farin gibt eine schwache Imitation von Bono, inklusive Gitarren-Klingen wie von The Edge und funkig synkopiertem Schlagzeug. Um es etwas genauer zu sagen: "Himmelblau" klingt verdächtig nach "Beautiful Day" oder "Walk on" von dem Album "All that you can't leave behind". Absicht?

Andererseits ist der Titel "Junge" in guter Ärzte-Tradition. Hat eigentlich jemand den Dreien erklärt, daß postmoderne Ironie völlig out ist? Wir sind inzwischen in der Post-Postmoderne angelangt...

Johann Gottfried Seume (Quelle: Wikipedia.org)
Bei einem Besuch in diesem Jahr in einem Hotel in Berlin-Friedrichshain wurde ich beim Warten auf den Aufzug auf ein Plakat aufmerksam, das Sehenswürdigkeiten im Szeneviertel Friedrichshain aus Sicht von Prominenten beschrieb. Unter anderem fand ich da den Hinweis auf die Seumestraße und da muss wohl auch eine paar Worte zum Leben des Namensgebers Johann Gottfried Seume gestanden haben. Ich erinnere mich nicht mehr an den Text, aber ich war interessiert, habe mir den Namen gemerkt und, zurück zu hause, mir seine Biografie aus der Bibliothek geholt und gelesen.

Und es hat mir gefallen. Naja, nicht in dem Sinne, wie einem ein gutes Buch gefällt. Mehr, dass mir die etwas altertümliche Sprache gefallen hat. Seine Lebensgeschichte. Seine Reisen um die Welt. Unfreiwillig nach Amerika, als Söldner. Und ich fand es ganz spannend, wie er die Zeit, in der er lebt, die Menschen, die Politik seiner Zeit (wir nennen das heute Geschichte) beschreibt.

Und ich habe jede Menge Verweise in seinem Buch gefunden, so wie ich heute auf einer Website Links finde, die ich interessant und verfolgenswert finde.
Die ersten beiden Verweise sind zwei seiner weiteren Bücher. Zwei Reiseberichte, die gerade beide neben meinem Bett liegen.

Der eine, den ich gerade lese, beschreibt seine Reise von Leipzig nach Sizilien: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Der erste bemerkenswerte Punkt ist, dass Seume überhaupt so eine lange Reise in dieser Zeit macht. Der andere, dass er im wesentlichen zu Fuß reist - den Titel "Spaziergang" trägt der Bericht nicht umsonst. Nun gut, mit dem Lesen bin ich bis jetzt bis Venedig gekommen. Lasst mich erstmal zu Ende lesen, bevor ich mehr dazu sage.

Das andere Buch berichtet von einer Reise ein paar Jahre später durch Skandinavien: Mein Sommer 1805.

Beim Blättern durch das Amazon-Angebot fiel mir gerade die Rezension der Biografie ins Auge, die davon spricht, dass Seumes Bücher teilweise verboten waren und die aktuelle Version seiner Biografie anhand seiner Aufzeichnungen rekonstruiert wurde, während ältere Ausgaben, auch die Erstausgabe, durch Streichungen aus Angst vor Repressalien durch den Herausgeber (Seume starb vor der Vollendung seiner Biografie) abgeschwächt und gekürzt wurden, anscheinend auch die Ausgabe, die ich im Sommer gelesen habe. Ich sollte mir die Neuauflage noch mal vornehmen.

Am Donnerstag habe ich mit Corina noch über die Helden unserer Jugend gesprochen. Zwei Tage später sah ich zufällig in einem Café eine FAZ liegen und stieß auf diesen Artikel. Noch einmal zwei Tage später sah ich dann am Bruchsaler Kino, daß ein ???-Film in die Kinos kommen würde, Start heute.

Natürlich ist das kein Zufall, zumindest die letzten zwei Ereignisse.

Die Vorschau zum Film ist leider enttäuschend, und nicht nur für mich. Eine Spiegel-Autorin sah einen Teil ihrer Kindheit zuerstört. Die Arme. Für mich ist es nicht ganz so traumatisch. Ich werde mir den Film einfach nicht anschauen. Wann war ich eigenlicht das letzte Mal im Kino....?

Evelyn Hamann ist gestorben.

Das Pratchettzitat mit den Ausrufezeichen. Wir konnten uns nicht an den genauen Wortlaut erinnern. Stellt euch nur mein Entzücken vor, als ich heute beim schnellen Überfliegen meiner vielen Scienceblogs bei Pharyngula folgendes fand:

"To quote the unquestionable authority, Terry Pratchett: "And all those exclamation points? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head." Mister Benson comes perilously close to the underpants limit in his title."

Vor einiger Zeit ist es mir gelugen, weitere Lücken in meiner Wise Guys Sammlung zu schließen (iTunes sei Dank). Wenn man die 112 Titel hintereinander hört, wird man das Gefühl nicht los, daß sich die Fünf zunehmend wiederholen. Nicht nur das: In die letzten paar Platten haben sich geradezu haarsträubende Fehlgriffe eingeschlichen. "Dieses Lied" (Pfeffer) ist ein Lied, das jede Gruppe im Laufe ihrer Karriere einmal macht - wenn ihnen nichts mehr einfällt. Nicht witzig. "Alter Schwede" (Pfeffer)? Der Spruch ist offiziell einer der nervigsten Sprüche der deutschen Sprache und der Text entbehrt jeden Witzes. Jede neue Platte wird nach dem selben Strickmuster gemacht und enthält ein Lied speziell für Ferenc. Das einzige Basslied, das bisher überzeugt hat, war "King of the Road" (Klartext), und das war eine versteckte Zugabe. Sein neuestes, "Tiefgang" (Radio), dümpelt hingegen nur im Mittelfeld. Däns Frauengeschichten sind ein weiterer Fixpunkt jeder neuen Platte der letzten Jahre und sind langsam langweilig. Einen traurigen Höhepunkt hat Dän mit dem Doppelpack "Juli" und "Erzähl mir die Gecshichte" in Pfeffer erreicht und ich finde, er könnte sich mal etwas neues einfallen lassen. Saris rappige Nummern sind eine angenehme Ausnahme von der Regel, daß alle nach dem bewährten Muster gestrickten Lieder zunehmen eintönig werden: "Einer von den Wise Guys" (Pfeffer) und noch mehr "Denglisch" (Radio) sind echte Kracher.

Und damit sind wir auch schon wieder bei der eingangs gestellten Frage: Machen die Wise Guys nur noch langweilige Musik? Zum Glück muß man, wie überall im Leben, differenzieren, weshalb die Antwort nicht ganz so streng ausfällt. Die Originalität, die die frühen Texte ausgemacht hat, haben die letzten Platten nur noch wenig. Man hat das Gefühl, daß die letzten beiden Platten mehr Füller als Knüller enthalten. Trotzdem ist "Pfeffer" die bisher beste Wise Guys Scheibe, da die Qualität der Knüller alle langweiligen Füller aufwiegt: Saris Nummer habe ich schon erwähnt. Das komplette erste Drittel ist Knüllermaterial mit intelligenten Texten und fetzigen Arrangements. Das mittlere Drittel dümpelt vor sich hin, mit der angenehmen Ausnahme "Du bist dran". Obwohl mal wieder nach einem alten Strickmuster geschrieben (das Lied mit ironischem Selbstbezug in dem jeder der Fünf einmal Solo singt), ist es musikalisch brilliant und rhythmisch unglaublich präzise. Bis zum letzten Knüller "Ohrwurm" muß man noch einmal eine besonders lange und trockene Durststrecke überwinden (der Skip Count in iTunes spricht Bände...), aber das Ende der CD lohnt sich auf alle Fälle, mit allen Zugaben und Reprisen. "Ohrwurm" ist eine der besten und eingängigsten (ha, ha, ha) Wise Guys Nummern überhaupt. So eingängig, daß es ihnen schon selbst unheimlich zu sein scheint: "Radio" enthält einen "Anti-Ohrwurm" als Zugabe, komplett mit intellektueller Zwölftonmusik und Intervallen, die garantiert nicht im Ohr bleiben. Die postmoderne Ironie läßt sich nicht überbieten.

Aber war "Pfeffer" der Höhepunkt? Geht es jetzt nur noch bergab? Nicht unbedingt. Obwohl es die Originalität der alten Texte nicht erreicht, enthält "Radio" doch genug Knüller, um nicht gänzlich unterzugehen. "Denglisch" ist ein Hit, wenn auch ein bißchen stark von einer Gruppe namens "Wise Guys". "Radio" und "Das bedeutet Krieg" sind auch überdurchschnittlich gut geschrieben und arrangiert. Mit "Mad World" verlassen die Wise Guys die gewohnte Beatbox und kehren zur Close Harmony der alten Tage zurück, was ich persönlich sehr gut finde. Daß es ein Cover ist, schadet nicht, genauso wie die Tatsache, daß "Ruf doch mal an 06" ein remake ist. Die Neuauflage von "Ruf doch mal an" hat an Rhythmus und Klarheit gewonnen und gehört somit auch zu den Knüllern. Mit "Radio" sind die Wise Guys klassischen Vorbildern (The Who, Pink Floyd, Die Ärzte) gefolgt und haben eine Art Konzeptalbum abgeliefert. Das Konzept erschöpft sich in Jingles und einer Hand voll Ansagen, deren Texte zwar witzig genug sind, um ein paar mal darüber zu lachen, aber auf Dauer wohl doch eher nervig werden. "Buddy Biber" steht in der Tradition der von Eddi geschriebenen und gesungenen Nonsenslieder (z.B. "Achtung, ich will tanzen" (Pfeffer)). Normalerweise mache ich mir nicht viel aus Eddis Nonsens, aber "Buddy Biber" enthält sehr viel sprachliches und musikalisches Geschick. Die Zeichentrickeffekte sind gekonnt mit dem Mund nachgemacht und die rückwärts gesungenen Worte sind tatsächlich rückwärts gesungen und nicht rückwärts abgespielt. Zumindest glaube ich das.

Insgesamt ist "Radio" musikalisch besser als alle vorhergegangenen Platten und ein Beweis, daß sich die Wise Guys doch weiterentwickeln und nicht stagnieren.

 

twoday.net AGB

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