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The Grove
There and back again

     
Wir haben gebucht: wir fahren am 10. Dezmeber für das Wochenende auf den Rabenhorst. Hoffentlich hat es ein bisschen Schnee!

Gerade auf Spiegel Online gelesen: der neue Browser Mozilla Firefox gewinnt immer mehr Nutzer. Und da ich selbst immer wieder alle möglichen Browser ausprobiere, will ich mich doch dazu auch mal auslassen.

Mozilla ist ja schon ein sehr alter Browser. Früher hieß der noch Netscape (genauer: die Netscape-Quellen wurden irgendwann mal offen gelegt und unter eine Open Source Lizenz gestellt und daraus hat sich Mozilla entwickelt), aber Netscape ist auf dem absteigenden Ast. Mozilla dagegen entwickelte sich, führte aber ein Nischendasein. Erst als man begann, den mit Funktionalität überfrachteten, Megabytegroßen Mozilla wieder abzuspecken, wurde daraus ein attraktiver Browser: der Mozilla Firefox. Den "großen" Mozilla gibt es daneben immer noch (und der wird, so weit ich weiß, auch noch weiterentwickelt), genauso wie es auch noch Netscape 7.2 gibt (und wird, da auf Mozilla basierend, bestimmt auch noch weiterentwickelt), aber richtig nett ist es doch nur mit dem kleinen, aber feinen Firefox.

Der sieht einfach besser aus, fühlt sich schöner an, hat jede Menge nette Features, es gibt Erweiterungen, Skins, alles. (Um nur eines zu nennen: der kann tabbed browsing, also statt mehrere Instanzen des Browsers auf dem Desktop zu haben, für jede Seite eines, hat man alle geöffneten Seiten als Tabs innerhalb einer Browser-Applikation.)

Seit Anfang November gibt es z.B. hier die Version 1.0 dieses Browsers. Ich benutze den (neben Mozilla, Opera und Internet Explorer) schon seit einiger Zeit, denn auch die Beta-Versionen waren schon ganz brauchbar.
Der Firefox ist inzwischen mein Standardbrowser geworden und hat Opera von Platz eins verdrängt. Klar, ich benutze in meinem Job immer verschiedene Browser, aber der für mein Tagesgeschäft ist der Firefox (der zwischenzeitlich auch mal Firebird hieß, aber wegen irgendwelcher Markenprobleme irgendwann bei Version 0.8 umbenannt wurde).

Neugierig gemacht?
Hier die Links:

http://www.mozilla-europe.org/de/products/firefox/

http://segert.net/firefox-anleitung/

Am vorvergangenen Wochenende war ich in Schottland. Ich hatte mich freiwillig gemeldet, einen Field Trip von Erstsemesterstudenten in Geologie und Umweltwissenschaften als Betreuer zu begleiten. Ich habe ja nun überhaupt keine Erfahrung darin, im Feld Proben zu nehmen, da sich meine ganze Doktorarbeit im Labor abgespielt hat. Die Betreuung von Ersties ist auch nicht unbedingt mein Aufgabenbereich. Da sie in unserem Institut (neuerdings School of Earth and the Environment) aber mehrere Einheiten mit langen Exkursionen anbieten, was bedeutend zur Qualität der Lehre beiträgt, stehen insgesamt nicht genug Betreuer zur Verfügung. Im September ging eine E-mail herum, die nach Freiwilligen gefragt hat, und ich hatte Lust, mal an so einer Exkursion teilzunehmen.

Wir sind Freitag nachmittag nach Schottland aufgebrochen und waren am frühen Abend in Leadhills in den Southern Highlands, halbwegs zwischen Dumfries und Glasgow. Die Gegend ist nur etwa so hoch wie der Taunus, bis zu 700 m, mit den Talböden bei etw 300 m, aber fast völlig unbewaldet. Haupvegetation ist Weideland und Heidekraut. Der Ortsname deutet schon an, worum es ging. In Leadhills und im benachbarten Wanlockhead wurde seit dem Mittelalter und bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts Blei und Zink gefördert. Die Aufgabe der Studenten war also, Boden- und Bachsedimentproben zu nehmen und dabei verschiedene Techniken auszuprobieren. Proben wurden über etwa 8 km Bachlauf und parallel dazu in den Hängen genommen.

(Link zur Karte der Gegend bei Multimap. Bei Ordnance Survey kann man über den link "Get a map" und nach Eingabe des Ortsnamens eine topographische Karte der Gegend bekommen.)

Wir hatten etwa 60 Studenten und 9 Betreuer, jeder hatte also eine Gruppe von sechs bis sieben StudentInnen. Am Samstag bin ich mit meiner Gruppe bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt zu drei verschiedenen Stellen am Bach gestiefelt um Proben zu nehmen. Die Studenten hatten hüfthohe Anglerstiefel an, mit denen sie im Bach herumgewatet sind, und haben mit Schaufel und zwei Handpumpen Sediment aus verschiedenen Tiefen hervorgeholt und gesiebt. Ein Teil der Probe ist dann noch mit der Pfanne "gewaschen" worden um den Anteil schwerer Partikel zu konzentrieren. In dieser Gegend ist übrigens über die Jahrhunderte hinweg eine ganze Menge Gold gewaschen worden, und man kann wohl heute noch welches finden. Wir haben leider keines gefunden, dafür schwere Bleimineralien. Ich habe übrigens nur zugeschaut und Photos gemacht.

Am Sonntag war ich mit einer anderen Gruppe bei deutlich schlechterem Wetter unterwegs um auf einer Linie quer zum Tal Bodenproben auszugraben. Das Wetter war leider gräßlich: Wolken, Wind und Nieselregen. Obwohl es wärmer war als am Samstag, habe ich die meiste Zeit gefroren. Die StudentInnen konnten sich zum Glück bei harter Arbeit aufwärmen. Die Technik war ein wenig einfacher als bei den Bachsedimenten: Loch graben bis zur unterliegenden Gesteinsschicht und Probe vom der untersten Lage nehmen. Das Loch war selten tiefer als 50cm, das Graben hat aber trotzdem ziemlich Zeit in Anspruch genommen. Ich war froh als wir endlich fertig waren, denn mir war wirklich kalt. Während wir am Samstag nur Schafe gesehen haben, haben wir am Sonntag mehrfach Grouse (= Moorhühner) aus dem Heidekraut aufgestört.

Insgesamt habe ich mich mit meiner Aufgabe aber nicht übrfordert gefühlt. Rob, der Organisator, hat mich vorher schon beruhigt, meine wichtigste Aufgabe sei, aufzupassen, daß sich niemand verletzt oder verläuft und alle Aufgaben genau ausgeführt werden. Ich hätte allerdings lieber an beiden Tagen dieselbe Gruppe gehabt, da ich am Samstagabend mich mit meiner ersten Gruppe ganz gut angefreundet hatt und sowieso eine ganze Weile gebraucht habe bis ich die Namen gelernt hatte.

Im Labor werden nun der Bleigehalt der Proben nach Auflösen in Königswasser (aqua regia), einer Mischung aus konzentrierter Salz- und Salpetersäure, bestimmt und die Daten in einer Karte zusammengetragen. Die Belastung der Böden mit Blei von Abraumhalden und durch alte Schmelzöfen ist leider erheblich, beschränkt sich aber zum Glück auf Leadhills und die benachbarten drei Täler, da nur dort Bleierze vokommen. In den Achzigerjahren ist eine Studie durchgeführt worden, in der die Bleibelastung der Böden, der Menschen, des Staubs und sogar des Gemüses in den Gärten bestimmt worden ist. Bleigehalt im Blut und in den Haaren ist höher als in einer vergleichbaren Gegend bei Erwachsenen und sehr viel höher bei Kindern. Für Erwachsene besteht angeblich keine Gefährdung, ganz im Gegensatz zu den Kindern. Das Gemüse kann wohl ohne Problem gegessen werden, wenn man es nur gut wäscht und schält (es wurden Rüben und Kartoffeln analysiert). Grundstückspreise in Leadhills sind in den letzten Jahren gestiegen, da viele den langen Weg zur Arbeit auf sich nehmen (45 Minuten nach Glasgow) und dafür in einer sehr ländlichen Gegend wohnen. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt, die nächsten Orte sind 10-20 km entfernt. Ich möchte aber trotz der landschaftlichen Reize dort nicht wohnen.

Während der vergangenen 14 Tage war ich hauptsächlich mit meiner ersten richtigen Lehrtätigkeit beschäftigt. Ich habe von Prof Krom das letzte Drittel seiner Vorlesung "Applied and Environmental Geochemistry" übernommen und versuche den Studenten Oberflächenchemie nahezubringen. Sehr wenig Zeit für sehr komplexe Zusammenhänge. Die Studenten nehmen hier an einem einjährigen Programm teil, das ihnen, aufbauend auf einem Bachelor's Degree einen Master in Geochemie, also so etwas wie ein Diplom, einbringen wird.

Ich habe frühzeitig angefangen vorzubereiten, fühle mich aber nach der ersten Hälfte ziemlich fertig. Inzwischen weiß ich, wie gut ihr Hintergrund in Chemie oder Geologie ist, was ich nicht vorraussetzen darf und immer erst erklären muß, bevor ich zur eigenlichen Thematik meiner Vorlesung vorstoßen kann. Das ist einer der Gründe, warum ich mit meinem Stoff hinterher bin. Der andere ist sicherlich, daß ich immer noch Anfänger bin und langsam und umständlich spreche, und manchmal nach Worten suche. Aber "langsam" ist ja nicht unbedingt schlecht. Inzwischen frage die Studenten auch nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben, oder sagen mir, wenn sie gerne zusätzliche Info oder ein handout haben wollen.

Anfangs habe ich versucht, die Studenten einzubeziehen, damit ihnen nicht zu langweilig wird und um den Lernprozess zu fördern, und habe ein paar von ihnen an die Tafel geholt um Strukturen und Gleichungen aufzumalen. Ich fand das einen vollen Erfolg. Das ist ihnen wohl seit der Schule nicht mehr passiert. Inzwischen ist es aber leider vor allem eine Vorlesung, d.h. ich erkläre den Stoff mit Hilfe von Dias (vom Computer) und Gleichungen an der Tafel. Morgen gibt's Hausaufgaben, die lasse ich dann wieder an der Tafel vorrechnen.

Ein Ratespiel: wen erkennt ihr auf den Bildern? Mit meinem neuen Anzug :-)

"Above us only Sky"

Dafür, daß sie sich "John Lennon Airport" nennen, haben sie ziemlich schlechte Musik laufen. Ich frage mich, ob John das in Ordnung gefunden hätte, daß die Stadt, in der er aufgewachsen ist, ausgerechnet einen Flughafen nach ihm benennt. Immerhin hat seine Witwe ein Standbild zur Einweihung enthüllt.

Der Grund, warum wir zu Nachtschlafender Zeit aufgestanden sind und zwei Stunden mit dem Zug unterwegs waren: Johanna und Frieder sind "mal eben" für eine Woche per Billigflieger nach Dresden geflogen um Sophie und die kleine Luise zu besuchen. Außerdem all' die lieben Leute in Meißen. Jetzt müssen wir wenigstens an Weihnachten nicht durch die ganze Republik fahren.

Am Samstag abend war ich mit Claudia im Sandkorn-Theater in "Der kleine Horrorladen".
Das habe ich nun zum dritten Mal gesehen: das erste Mal in Kassel (Stefan: erinnerst du dich?), dann zwischendrin mal im Fernsehen, und nun hier in Karlsruhe.
War sehr nett, die Musik war schön, die Sänger gut drauf. Bis auf die Sängerin, die den Zahnarzt gesungen hat (kurios: eine Frau, und hat auch als solche gespielt: Audrey sprach von ihrere Freundin, obwohl diese Rolle wohl original mit einem Mann besetzt ist), hat mich nicht überzeugt. War nicht so melodisch. Vielleicht war es die Technik...
Wir hatten jedenfalls Spaß!

"Little shop. little shop of horrors, ..."

 

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