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The Grove
There and back again

     
Wo holt man sich als Privatgelehrter oder interessierter Laie seinen wöchentlichen Science-Fix? Nun, untrennbar mit meinem Lebensstil verbunden ist ein MP3-Spieler einer bekannten U.S.-amerikanischen Marke für sogenannte Lifestyle Products. Da bietet es sich an, Podcasts, über das Internet verbreitete Radiosendungen, zu abonnieren und beim Radfahren oder bei der Hausarbeit zu hören. Man muß sogar noch nicht einmal einen MP3-Spieler haben, da man Podcasts natürlich auch über den Computerlautsprecher hören kann.

Zur Zeit höre ich regelmäßig drei Wissenschaftspodcasts:

The Naked Scientists: Dr. Chris Smith und seine Kollegen bringen auf Art des Naked Chef Jamie Oliver (*) Neuigkeiten, Interessantes und Kurioses aus Medizin, Chemie, Physik, Biologie und Geologie unter die Menschheit. Die Sendung wird wohl auch von einem lokalen BBC Sender ausgestrahlt, und es kommen immer wieder Anrufer mit ihren Fragen zu Wort, die dann vom Moderatorenteam beantwortet werden. Populär ist die Abteilung "Kitchen Science", in der einfach Experimente vorgestellt werden, die man tatsächlich, der Name verrät es, in der eigenen Küche durchführen kann. Wußtet ihr zum Beispiel, daß man mit einem ganz normalen Mikrowellenofen die Lichtgeschwindigkeit in Luft bestimmen kann?

Jede Woche am Mittwoch verfügbar.
Prädikat: Sehr hörenswert.

The Nature Podcast

Der "Grand Dad" der Science Podcasts. Ich habe schon vom Nature Podcast gelesen, da wußte ich noch nicht, was ein Podcast ist, geschweige denn einen MP3-Spieler gehabt. Früher auch ein Produkt von Dr. Chris Smith, heute moderiert von einem Moderatorenteam und professionell produziert. Die Herangehensweise ist immer noch dieselbe, auch wenn sie ein paar Veränderungen durchgemacht hat (ein Beispiel ist der wöchentliche Kommentar). Ein wichtiger Bestandteil sind Interviews mit den Autoren der aktuellen Nature-Ausgabe, in denen sie über ihre Arbeit berichten. Es spricht sehr für die journalistischen Fähigkeiten der Interviewer, daß sie durch geschicktes Fragen die Materie für den interessierten Laien verständlich machen und versuchen einen Bezug zum alltäglichen Leben herzustellen.

Jede Woche am Mittwochabend verfügbar.
Prädikat: Sehr hörenswert, auch wenn Chris Smith nicht mehr dabei ist.

The Guardian Science Podcast

Ich habe beim Nature Podcast bewußt erwähnt, daß er professionell produziert ist. Das kann man vom Guardian Science Podcast leider nicht sagen. Alok Jah und seine Kollegen sind zwar gute Journalisten, aber die Audioproduktion bedarf der Verbesserung: In Interviews sind verschieden Teilnehmer verschieden laut, Stimmen übers Telephon sind fast überhaupt nicht zu verstehen, Hintergrundgeräusche und Musik sind zu laut... Die Musikstücke, die mit Bezug zum jeweiligen Thema (zum Teil an den Haaren herbeigezogen) ausgewählt sind, sind wohl eine Art "Running Gag". Geschmackssache. Ein großer Pluspunkt ist, daß in unregelmäßigen Abständen Jonny Berliner live im Studio eigene Musik mit Wissenschaftsbezug und Humor spielt. Allein dafür ist der Podcast schon hörenswert. Ansonsten ist der Inhalt dem Nature Podcast ähnlich mit Nachrichten und Interviews zu aktuellen wissenschaftlichen Themen, auch wenn Jah und seine Kollegen mit zum Teil unprofessioneller Leichtigkeit und sehr persönlichen Kommentaren ihre Themen behandeln. Das führt mitunter zu unkontrolliertem Kichern, Pausen, unvollendeten Sätzen und dergleichen.

Jede Woche Montag gegen Mittag (Feitags aufgenommen) verfügbar.
Prädikat: Gewöhnungsbedürftig aber hörenswert für den unterschiedlichen Blick auf Nachrichten und Themen, von denen man in den anderen Podcasts schon gehört hat, und natürlich Jonny Berliner.

(*) Jamie Oliver schreibt natürlich nicht über Chemie oder Geologie, sondern mehr über die inexakte Wissenschaft der Küche. Ich beziehe mich mit diesem Vergleich mehr darauf, daß er sie dem Laien verständlich machen möchte.
 

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