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The Grove
There and back again

     
Am Montag habe ich zum ersten mal in meinem Leben jemanden angezeigt. Ich hatte dabei das Gefühl, ich müsse mich dafür rechtfertigen, denn warum sollte ausgerechnet ich den Job der Polizei erledigen? Ich fühlte mich wie ein Denunziant.

Wie kam es dazu? Ich war erbost. Stinkesauer. Ich hatte gerade einen kränkelnden Frieder vom Kindergarten abgeholt, Mathilde hatte ich im Kindersitz auf meinem Rad. Wenn Frieder selbst Rad fährt, nehmen wir immer den Fahrradweg entlang der Schönbornstraße und überqueren bei der Ampel an der Zufahrt zum Krankenhaus. So auch diesmal, wenn auch langsamer und zögerlicher, da Frieder Kopfweh hatte. Die Fußgängerampel sprang auf Grün und es folgte die Sekunde, in der man merkt, daß man losfahren kann, aber die (physikalische) Trägheit von Körper und Fahrrad noch nicht überwunden hat. In Augenblick, als wir losfahren wollten, fuhr direkt vor uns ein schwarzer BMW vorbei, der Fahrer mit dem Mobiltelephon am Ohr und augenscheinlich ins Gespräch vertieft, denn weder beschleunigte er, um gerade noch hinüberzukommen, noch bremste er. Frieder und ich erschraken im ersten Moment. Dann wurde ich zornig. Was fällt dem eigentlich ein? Ich schrie ihm eine entsprechende Bemerkung hinterher und wir begannen die Straße zu überqueren. Ich war geistesgegenwärtig genug, mir das Kennzeichen zu merken. Bis wir in der Mitte angelangt waren, war es schon wieder Rot. Die Ampel ist so geschaltet, daß man nur bei Grün hinüberkommt, wenn man sofort losgeht, wenn sie umspringt. Das sollte eigentlich als Hinweis genügen, wie lange es schon Rot war, als der BMW durchfuhr.

Zuhause habe ich beim örtlichen Polizeirevier angerufen. Der freundliche Beamte meinte, ich solle einfach vorbeikommen um den Papierkram zu erledigen. So sind wir also nach dem Essen wieder losgezogen, die Kinder diesmal im Anhänger, und ich habe zum ersten mal in meinem Leben jemanden angezeigt.
 

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