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The Grove
There and back again

     
Am Samstag gab es statt Fasching (Karneval, Fastnacht) einen Ausflug ins Elsass zu den Burgruinen in Windstein in der Nähe von Niederbronn-Les-Bains.

Wir waren mit dem Wagen unterwegs, und obwohl die Entfernung unter 80 km liegt, hat es knapp 1,5 Stunden gedauert - allerdings lief die Strecke auch durch das sehr malerische, hügelige Hinterland der nördlichen Vogesen über kurvige Straßen durch kleine Dörfer. Wir durchquerten Climbach und Lembach, sogar Mattstall (ok, das hätten wir auch auslassen können, denn das war nur ein Versehen), Langensoultzbach (hier war der Fahrweg teilweise mit "inversen Schlaglöchern" versehen, d.h. es standen vereinzelt Reste des ursprünglichen Straßenbelags auf dem ansonsten freigespülten Straßenuntergrund), Froeschwiller, Nehwiller, Jaegerthal und kamen endlich in Windstein an. Den ganzen Tag schien die Sonne, der Himmel wolkenlos, allerdings ging ein kalter Wind, die Temperatur war knapp oberhalb des Gefrierpunkts und im Schatten der Bergkette der Vogesen lag hier und dort noch Schnee und richtig angenehm war es nur im Windschatten, wenn man gleichzeitig in der Sonne stand.

Wir stellten den Wagen kurz hinter dem Ortseingang von Windstein ab und marschierten Berg rauf zu "Noveau Windstein", der Burg auf dem ersten Bergsporn, gleich vorne im Tal.
Die Burgruine besteht aus Ringmauer, noch einigermaßen intakt (naja, sagen wir sie geht noch komplett drumherum), darin der Wohnturm, der über eine Holztreppe bestiegen werden kann, der aber innen hohl ist, d.h. man steht im untersten Geschoß und sieht die Fensternischen (gotische Verzierungen), kann sie aber kaum erreichen.

Auf dem Grat des Bergs führt ein Weg an typischen Sandsteinriffen vorbei, manche mit Vorburgen versehen, zumindest lassen das Bearbeitungsspuren oder Mauerreste vermuten. Am Ende des Bergs führt der Weg ins Tal, in den Col entre les deux Windsteins, wo das Gasthaus steht (noch bis Ende Februar 2008 geschlossen wegen Bauarbeiten), um dann auf der anderen Seite den Fahrweg zu "Vieux Windstein" wieder hochzuführen. Wir schlagen uns natürlich bald seitwärts ab vom Weg auf den Pfad, der die Serpentinen abkürzt, auch wenn der besonders steil und glitschig ist. Die Burg ist in Privatbesitz, unterhalb der Vorburg steht auch ein modernes Wohnhaus, der untere Burghof ist nicht zugänglich. Aber auch hier führt ein Pfad weiter hoch, am mächtigen Felsenriff entlang, das früher die Burg trug. Hier ist von Mauerwerk nur wenig zu sehen, aber ausgeschlagene Stufen, Hohlräume und Kammern, ein tiefer Brunnen (wirklich tief!), ein Burggraben, Treppen, Balkenwiderlager, ... Es ist nicht leicht, die Pfade zu verfolgen, meistens muss man ein bisschen klettern. Sehr spannend!
Am Fuß der Vorburg fiel uns auch gleich ein Tunnel auf, der vielleicht 15m schräg bergan direkt unter den Felsen führt, von oben nicht einsehbar. Wir, d.h. die Mädels und ich, sind natürlich gleich rein und einmal durchgeklettert. Später habe ich dann nachgelesen, dass das ein Belagerungstunnel ist, durch den die Belagerer die Burg damals dann tatsächlich einnehmen konnten.

Alt Windstein wird zusätzlich auch noch als Kletterfelsen genutzt, was ich, wenn ich es nicht schon gewusst hätte, sicher auch anhand der vielfach vorhandenen Haken (meistens "Gerüstösen") und der vereinzelten Magnesia-Spuren vermutet hätte.

Gegen 17:30 Uhr wurde es langsam dunkel, wir marschierten den Fahrweg vom Col zum Parkplatz zurück und steuerten über Jaegerthal, Reichshoffen, Haguenau und Soufflenheim die A35 und den Heimweg an.
_Joachim_ meinte am 4. Feb, 23:21:
Bei der Suche nach Infos über die Windstein-Burgen bin ich gerade über Informationen über die Pfälzer Burgruine Meistersel gestolpert - ursprünglich im Privatbesitz, seit Herbst 2007 aber durch das Land Rheinland-Pfalz gekauft und Pläne zur Substanzsicherung gibt es auch schon. Ich habe die Burg bereits einmal besucht, kann mich an Details nicht erinnern, aber war überrascht, wie versteckt diese Burg liegt. 
 

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