Also gut, ich hab's versprochen.
Bodo Wartke im Karlsruher Jubez.
Das war ein Riesenspaß! Gleich von der ersten Minute an war das Programm ("Achillesverse" - parallel spielt er schon sein neues Programm "Noah war ein Archtyp") ein Angriff auf Lachmuskeln - bei so gut wie jedem der Stücke gab es mindestens einen, meist aber gleich einige laute Lacher. Und nicht nur die Stücke, auch die Moderation war richtig witzig. Bodo Wartke bezog das Publikum auch sehr nett ein - nicht diese Variante "wer kommt mal eben auf die Bühne und macht sich zum Affen" sondern eher, dass er Leute im Publikum ansprach oder auf deren Zwischenrufe einging. Gerade bei der Zugabe entstand ein regelrechter Dialog.

Seine Moderation drehte sich um das Thema Liebeslied: er hat Liebeslieder in Kategorien eingeteilt und die entsprechenden Beispiele vorgeführt und nebenbei noch Dur und Moll erklärt :-) Hättet ihr gedacht, dass es 4 Kategorien gibt? (Nicht zu vergessen die Unterkategorien 2a, 2b und 2c...)

Neben Liedern und Klavierspiel ("gleichzeitig - mehr Arbeit für mich, dafür würde es andernfalls doppelt so lange dauern") gab es auch mal ein Gedicht - vom Stöbern bei YouTube habe ich schon gefunden, das in seinem neuen Programm auch wieder ein paar dabei sind. Und das liegt ja auch nahe: die Reime seiner Lieder sind einfach der Knaller, wirklich liebevoll zusammengefügt!

Bodo Wartke ist schlagfertig. Wie gesagt, er reagiert auf Zurufe, aber auch auf unerwartete Ereignisse. Während des Konzerts, er spielte gerade das getragene Lied "Was ich gerade denke", fiel das Grenzflächenmikrofon seines Flügels herunter (er sprach von "der Grenzfläche", dank Wikipedia weiß ich nun, was das ist :-) - er erschrickt, unterbricht den Vortrag und springt auf, sofort kommt sein Techniker auf die Bühne und bringt das Mikrofon wieder an, während Bodo über den Veranstalter lästert, der ihn im Vorfeld angewiesen hat, den Flügel nur halb aufzuklappen, weil der sonst zu warm wird...
Er setzt sich wieder an den Flügel, meint dann aber, dass die Unterbrechung ja auch ein bisschen ungeschickt für das Lied sei - im Grunde war er nämlich fast damit durch. Er fragt uns, ob er nochmal von vorne anfangen soll, was außer Frage steht: das Publikum ist sich einig, ja, von vorne!
Und ohne eine Miene zu verziehen, fängt er nicht nochmal "Was ich gerade denke" an, sondern spielt die Eingangssequenz "Herzlich willkommen..." - wir lagen auf dem Boden vor Lachen!
Dann aber meinte er, dass er ausgerechnet dieses Lied auch auf Englisch spielen könnte - und tat es! Super gut, auch das war mit dem entsprechenden Wortwitz gereimt: wer hätte gedacht, dass das auch auf Englisch funktioniert?

Kurz und gut: ansehen!

Eine CD habe ich übrigens nicht gekauft. Ich war nach dem Konzert so von seiner Live-Show beeindruckt, dass ich mir nicht vorstellen konnte, die gleichen Lieder zuhause im Wohnzimmer zu hören.
Inzwischen könnte ich mir aber auch das vorstellen (nachdem auch ich alles verfügbare bei YouTube gehört habe :-) 

 

...ich hatte eigentlich an einen Live-Auftritt gedacht :-)