...und die US-Amerikaner müssen sich auf vier weitere Jahre Bush-Regierung gefaßt machen. Das ist jetzt natürlich keine Neuigkeit mehr. Seit Monaten sind die Nachrichtenmedien vom Wahlkampf dominiert, selbst hier in Europa. Die Analysen waren allesamt kritisch (bis auf die Empfehlung der Bildzeitung - WTF?) und es war klar, wen die Mehrheit der Europäer favorisiert. Der Guardian ist sogar soweit gegangen, seine Leser dazu zu ermuntern, Bürger in Ohio zum Wählen anzuhalten, genauergesagt Bush abzuwählen. Die Reaktion war gemischt.
Jede Demokratie bekommt die Regierung, die sie verdient. Wenn viele Bürger an die "offizelle Realität" blind glauben, und nicht kritisch hinterfragen, was ihnen ihre Regierung da vorsetzt, muß man sich doch nicht wundern, oder? (Ich finde dummerweise nicht mehr den passenden Link, aber das hier, spricht Bände. Natürlich gibt David Simpson in seinem Cartoon wieder, was weniger kritsche Bürger glauben, und nicht wie die Regierung nachweislich gelogen hat.)
Dummerweise hat aber eben nicht nur das Amerikanische Volk die Regierung bekommen, die sie verdient, sondern auch der Rest der Welt eine Amerikanische Regierung, die sie nicht verdient, und die sie nicht wählen konnte. Wir haben kein Recht, auf die US-Wahl Einfluß zu nehmen. Genauso hat die US-Regierung aber auch kein Recht, auf das Schicksal und Wohlergehen anderer Nationen dermaßen Einfluß auszuüben, wie sie es zur Zeit tut.
Entschuldigt den kurzen Ausflug in die Politik.
Jede Demokratie bekommt die Regierung, die sie verdient. Wenn viele Bürger an die "offizelle Realität" blind glauben, und nicht kritisch hinterfragen, was ihnen ihre Regierung da vorsetzt, muß man sich doch nicht wundern, oder? (Ich finde dummerweise nicht mehr den passenden Link, aber das hier, spricht Bände. Natürlich gibt David Simpson in seinem Cartoon wieder, was weniger kritsche Bürger glauben, und nicht wie die Regierung nachweislich gelogen hat.)
Dummerweise hat aber eben nicht nur das Amerikanische Volk die Regierung bekommen, die sie verdient, sondern auch der Rest der Welt eine Amerikanische Regierung, die sie nicht verdient, und die sie nicht wählen konnte. Wir haben kein Recht, auf die US-Wahl Einfluß zu nehmen. Genauso hat die US-Regierung aber auch kein Recht, auf das Schicksal und Wohlergehen anderer Nationen dermaßen Einfluß auszuüben, wie sie es zur Zeit tut.
Entschuldigt den kurzen Ausflug in die Politik.
Stefan Hunger - am Donnerstag, 4. November 2004, 18:09 - Rubrik: Politik
Am Montag haben wir, wie schon erwähnt, mit dem Zug einen Ausflug nach London unternommen - und kamen spät nachts mit einem neuen Fahrrad für Johanna nach Hause.
Geplant war der Ausflug schon eine ganze Weile: Johanna hat regelmäßig die Yorkshire Post gekauft, das hiesige Revolverblatt, weil man mit acht "Tokens" aus eben jener Zeitung eine Rückfahrkarte für 15 Pfund nach London erstehen konnte. Geplant war eigentlich, daß nur Johanna und ich fahren, während Johanna's Eltern, die zwei Wochen lang zu Besuch waren, auf Frieder aufpassen. Leider haben wir dann aber die Fahrscheine so spät bestellt, daß wir nicht während der Anwesenheit der Großeltern fahren konnten, sonder erst jetzt. D'ouh!
War aber alles kein Problem. Frieder fand die Zugfahrt spannend, und hat dem Herren, der eigentlich bei uns am Tisch arbeiten wollte, erzählt, daß wir Zug fahren. Außerdem hat er mit allen möglichen Leuten um uns herum "Kuckuck" gespielt.
In London (wir kamen erst um 14:00 an, auch ein Nebeneffekt von der späten Bestellung) sind wir sofort zum British Museum gelaufen um dort die weltberühmten "Elgin Marbles", den Fries vom Parthenon in Athen, der den Panathenäen Festzug zeigt, anzuschauen. Lord Elgin hat sie im 18. Jahrhundert kurzerhand aber mit Erlaubnis der Türken, die damals dort herrschten, mitgehen lassen. Einerseits schade, da man sie nun nicht mehr auf der Akropolis in situ anschauen kann (von der Problematik des Kunstraubes mal ganz abgesehen), andererseits haben sie dadurch Jahrhunderte von Zerstörung und Raub, ganz zu schweigen von den Jahrzehnten Athener Smogs, vermieden.
Wir waren sehr beeindruckt. Frieder hat geschlafen. Danach haben wir noch mehr alte Steine, assyrische und griechische Skulpturen, angeschaut. Die Sammlung ist so umfangreich, daß Originale so dicht zusammengestellt sind wie sonst nur in einer Abgußsammlung. Frieder hat immer noch geschlafen. Erst, als wir uns auf den Weg nach draußen gemacht haben (das Museum schließt um 18:00 Uhr), ist er wieder aufgewacht. Das hätte gar nicht besser gehen können.
Danach ging es zu Bikefix, was praktischerweise gleich um die Ecke lag. Das hat natürlich eine Vorgeschichte, auf die ich hier einfach mal verweise, damit ich mir nicht die Finger wund tippen muß. Bikefix ist der einzige Laden in England, der Räder der Fahrradmanufaktur verkauft. Wir gingen davon aus, daß Johanna ein bißchen probefahren würde, wir ein Rad der richtigen Rahmengröße bestellen und dann wochenlang auf die Lieferung warten würden. Von den Extrakosten für die Lieferung ganz zu schweigen. (Die Vormulierung habe ich jetzt schon zum zweiten mal benutzt - ich sollte ein wenig an meinem Stil arbeiten!) Die Manufaktur hat ja inzwischen ein wahnsinnig großes Angebot, nicht so wie damals, als ich zwischen zwei Rädern auswählen konnte. Ich fahre es übrigens immer noch, nach 12 Jahren! Papa hatte damals vorhergesagt, daß es mir ziemlich bald gestohlen würde...
Nach ein paar Probefahrten mit den verschiedenen Stadt- und Reise-Modellen, hat sich Johanna dann ziemlich eindeutig für das Modell T400 entschieden, ein echtes Treckingrad mit relativ kleinen und dicken Rädern (26") und einem Herrenrahmen. Stahlrahmen, nicht Aluminiumrahmen, die wir beide nicht schön designed finden. Den MTB-Lenker wollte sie noch gegen einen bequemeren Hollandlenker ausgetauscht haben, weshalb wir auch erwarteten, daß sie es uns nach Horsforth schicken müssten, denn es war schon 10 Minuten vor Ladenschluß. Der nette Mechaniker meinte dann aber, er könnte es in einer Dreiviertelstunde fertig haben, wir könnten ja solange in die Pizzeria weiter hinten die Straße entlang gehen.
Wir hatten gerade angefangen zu essen, bzw. Frieder seine Spaghetti zu füttern, als er mit dem Rad angeschlappt kam. It's a beauty! Schwarz, mit Kettenschaltung und ewig vielen Gängen, Korkgriffen am Lenker (netter Kontrast), Halogen- und Standlicht, Schutzblechen und Gepäckträger, wie sich das gehört. Sie mußte es auch gleich ausprobieren, denn um Mitternacht fährt kein Zug mehr von Leeds nach Horsforth. Frieder und ich haben ein Taxi genommen, und er schlief schon, als Johanna viel früher, als ich sie erwartet hatte, heimkam.
Geplant war der Ausflug schon eine ganze Weile: Johanna hat regelmäßig die Yorkshire Post gekauft, das hiesige Revolverblatt, weil man mit acht "Tokens" aus eben jener Zeitung eine Rückfahrkarte für 15 Pfund nach London erstehen konnte. Geplant war eigentlich, daß nur Johanna und ich fahren, während Johanna's Eltern, die zwei Wochen lang zu Besuch waren, auf Frieder aufpassen. Leider haben wir dann aber die Fahrscheine so spät bestellt, daß wir nicht während der Anwesenheit der Großeltern fahren konnten, sonder erst jetzt. D'ouh!
War aber alles kein Problem. Frieder fand die Zugfahrt spannend, und hat dem Herren, der eigentlich bei uns am Tisch arbeiten wollte, erzählt, daß wir Zug fahren. Außerdem hat er mit allen möglichen Leuten um uns herum "Kuckuck" gespielt.
In London (wir kamen erst um 14:00 an, auch ein Nebeneffekt von der späten Bestellung) sind wir sofort zum British Museum gelaufen um dort die weltberühmten "Elgin Marbles", den Fries vom Parthenon in Athen, der den Panathenäen Festzug zeigt, anzuschauen. Lord Elgin hat sie im 18. Jahrhundert kurzerhand aber mit Erlaubnis der Türken, die damals dort herrschten, mitgehen lassen. Einerseits schade, da man sie nun nicht mehr auf der Akropolis in situ anschauen kann (von der Problematik des Kunstraubes mal ganz abgesehen), andererseits haben sie dadurch Jahrhunderte von Zerstörung und Raub, ganz zu schweigen von den Jahrzehnten Athener Smogs, vermieden.
Wir waren sehr beeindruckt. Frieder hat geschlafen. Danach haben wir noch mehr alte Steine, assyrische und griechische Skulpturen, angeschaut. Die Sammlung ist so umfangreich, daß Originale so dicht zusammengestellt sind wie sonst nur in einer Abgußsammlung. Frieder hat immer noch geschlafen. Erst, als wir uns auf den Weg nach draußen gemacht haben (das Museum schließt um 18:00 Uhr), ist er wieder aufgewacht. Das hätte gar nicht besser gehen können.
Danach ging es zu Bikefix, was praktischerweise gleich um die Ecke lag. Das hat natürlich eine Vorgeschichte, auf die ich hier einfach mal verweise, damit ich mir nicht die Finger wund tippen muß. Bikefix ist der einzige Laden in England, der Räder der Fahrradmanufaktur verkauft. Wir gingen davon aus, daß Johanna ein bißchen probefahren würde, wir ein Rad der richtigen Rahmengröße bestellen und dann wochenlang auf die Lieferung warten würden. Von den Extrakosten für die Lieferung ganz zu schweigen. (Die Vormulierung habe ich jetzt schon zum zweiten mal benutzt - ich sollte ein wenig an meinem Stil arbeiten!) Die Manufaktur hat ja inzwischen ein wahnsinnig großes Angebot, nicht so wie damals, als ich zwischen zwei Rädern auswählen konnte. Ich fahre es übrigens immer noch, nach 12 Jahren! Papa hatte damals vorhergesagt, daß es mir ziemlich bald gestohlen würde...
Nach ein paar Probefahrten mit den verschiedenen Stadt- und Reise-Modellen, hat sich Johanna dann ziemlich eindeutig für das Modell T400 entschieden, ein echtes Treckingrad mit relativ kleinen und dicken Rädern (26") und einem Herrenrahmen. Stahlrahmen, nicht Aluminiumrahmen, die wir beide nicht schön designed finden. Den MTB-Lenker wollte sie noch gegen einen bequemeren Hollandlenker ausgetauscht haben, weshalb wir auch erwarteten, daß sie es uns nach Horsforth schicken müssten, denn es war schon 10 Minuten vor Ladenschluß. Der nette Mechaniker meinte dann aber, er könnte es in einer Dreiviertelstunde fertig haben, wir könnten ja solange in die Pizzeria weiter hinten die Straße entlang gehen.
Wir hatten gerade angefangen zu essen, bzw. Frieder seine Spaghetti zu füttern, als er mit dem Rad angeschlappt kam. It's a beauty! Schwarz, mit Kettenschaltung und ewig vielen Gängen, Korkgriffen am Lenker (netter Kontrast), Halogen- und Standlicht, Schutzblechen und Gepäckträger, wie sich das gehört. Sie mußte es auch gleich ausprobieren, denn um Mitternacht fährt kein Zug mehr von Leeds nach Horsforth. Frieder und ich haben ein Taxi genommen, und er schlief schon, als Johanna viel früher, als ich sie erwartet hatte, heimkam.
Stefan Hunger - am Donnerstag, 4. November 2004, 11:48